Exposé

 

zum Roman „Sophia, die Mutter der Angélique“

 

 

Autor: Valerij Kuklin

 

Übersetzung ins Deutsche: Carola Jürchott

 

Grundgedanke:  Abenteuerroman mit mystischen Elementen über die Ereignisse, die dem Dreißigjährigen Krieg vorausgegangen sind. Die im Roman von Anne und Serge Golon am Rande erwähnte Mutter der Angélique hat ihrer Tochter den Abenteuergeist und die Fähigkeit mitgegeben, sich verschiedenen Lebenslagen zu stellen, unkonventionelle Lösungen und Auswege aus scheinbar ausweglosen Situationen zu finden. In diesem Roman tritt Sophia selbst in den Vordergrund. Der Roman ist für sieben Bücher à acht bis zehn Druckbögen konzipiert, wobei die Bücher in regelmäßigen Abständen von jeweils einem halben Jahr an den Verlag geliefert werden können.

 

Exposé zum ersten Buch „Die Mysterien des Schlosses der Alamanti“ (geschrieben im Stil eines historischen Abenteuer- und Liebesromans):

Ins Schloss der Alamanti, das sich in der Grafschaft von Savoyen befindet, kehrt im Jahre 1636 die Gräfin, die Erbin dieses Hauses zurück. In ihrer freien Zeit steigt sie in die geheimnisvollen Kellergewölbe des Schlosses hinab, in denen sich die heimlichen Laboratorien ihrer Vorfahren befinden, und schreibt dort ihre Memoiren über die Abenteuer, die sie früher auf dem Festland und auf dem Meer erlebt hat. Doch sie beginnt ihre Geschichte mit dem Zeitpunkt, als sie der allmächtige Signore als seine Tochter anerkannt hat, wie er sie in die Geheimnisse der Magie und der Alchimie eingeweiht hat, wie sie die Wölfin im Wald des Stammsitzes ihrer Familie besiegt und den Segen des Herren des Waldes erhalten hat.

Die Handlung spielt in zwei zeitlichen Ebenen: in den Jahren 1595-1598 und 1636.

Die Erinnerungen einer reifen Frau an ihre Verwandlung vom Kind zum jungen Mädchen und an ihre Liebe während ihrer ersten Ehe mit einem Medici wechseln sich ab mit Schilderungen der Ereignisse, die sich nach der Rückkehr der Gräfin im Schloss zugetragen haben: die Öffnung eines Grabgewölbes, in dem der Page des Vaters von Sophia lebendig begraben worden war, ihre Begegnungen mit Gespenstern, ihre Bekanntschaft mit den lebenden Schlossbewohnern. Der Page, der einst in die junge Sophia verliebt gewesen war, hängt nun, da er ein Gespenst geworden ist, noch immer der alten Leidenschaft nach, und flieht, weil es ihm nicht möglich ist, mit ihr vereint zu sein, voller Verzweiflung in einen von zwei geheimnisvollen Spiegeln, die vor langer Zeit von den Vorfahren Sophias im Schloss der Alamanti aufgestellt worden waren.

Sophia, die mit ihren Erinnerungen an die erste Liebe und die Ausgelassenheit ihrer Jugend beschäftigt ist, bemerkt nicht gleich, dass ihr Abbild in dem geheimnisvollen Spiegel ein Eigenleben führt. Dennoch verfügt sie über genügend Kraft und Mut, um in die Spiegelwelt einzudringen und sich mit dem jungen Pagen zu vereinigen, der jenseits der durchsichtigen Wand wieder einen Körper bekommen hat. Nach der Rückkehr in ihr Schlafzimmer stellt sie fest, dass ihr Körper und ihr Gesicht deutlich jünger geworden sind und dass lange vergessen geglaubte Empfindungen  wieder da sind. In diesem Moment wird Sophia Zeugin, wie eine seltsame Wolke im Innern des Spiegels, zu der es keine Entsprechung in der realen Welt gibt, den Körper des Pagen vertilgt...

 

Das zweite Buch, „Der Geisterfresser“, ist im Stil eines gotischen Romans mit frivolen Elementen geschrieben. Er erzählt davon, wie Sophia, nachdem sie die eigene Zofe getötet hat, die Zeugin ihrer Verwandlungen geworden war, in die Spiegelwelt zurückkehrt, während ihr Spiegelbild jene Welt verlässt und in die reale Welt kommt. Der Geisterfresser, der erfolglos versucht hat, Sophia zu überfallen, macht sich ebenfalls auf den Weg in die reale Welt, und Sophia ist in der Spiegelwelt eingeschlossen. Dort trifft sie auf das Spiegelbild ihres Vaters und das ihres Großvaters, die sich auf ihre Seite stellen und ihr nach einer Reihe von Opfern helfen, ihr Spiegelbild, das die reale Existenz der Gräfin gestohlen hatte, und den Gespensterfresser zu besiegen. In den Reflexionen Sophias über die Ereignisse in ihrer Jugend auf dem Schloss der Alamanti wird über den Vater Sophias, einen führenden Gelehrten und Humanisten des Mittelalters, berichtet.

 

Das dritte Buch „Ich werde dich Angélique nennen“ wird im Stil einer romantischen Geschichte darüber geschrieben, wie die verjüngte Gräfin 1636 aus dem Schloss in die Stadt ihrer Jugend, Florenz, fährt. Von dort aus reist sie per Schiff nach Frankreich. Parallel dazu wird berichtet, warum sie mit vierzehn Jahren ihr Vaterhaus verlassen hatte und nach Florenz gegangen war, und später, im Jahre 1597, nach Rom. Die Erinnerungen enthalten die Begegnung mit dem späteren Vater Angéliques in Florenz, die Hochzeit, die Begegnung mit Caravaggio, den Tod des großen Malers, sowie Schilderungen dessen, wie der Ehemann Sophias beschuldigt wird, ihn vergiftet zu haben und wie die erboste Menge das familiäre Nest zerstört. Sophia erhält die Nachricht vom Tod ihres Gatten.

Ferner geht es um die Reise der verjüngten Gräfin 1636 in die Bretagne, wo sich der Familiensitz ihres neuen Ehemannes befindet. Inzwischen ist sie Baronin geworden. Dort ist sie schwanger und erzieht zwei Stieftöchter. Nach der Geburt Angéliques wird Sophia 1638 von Unbekannten entführt und gerät in die Fänge der spanischen Inquisition. Sophia wird der Hexerei beschuldigt. In den Erinnerungen geht es um die Geschichte ihrer Liebe zum späteren Anführer des Bauernaufstandes in Russland, Iwan Bolotnikow (während seines Italien-Aufenthaltes von 1602 bis 1606), den sie mit Kaufleuten aus der Lombardei zusammengeführt hat, die Geld für den militärischen Aufstand gegen den Zaren Wassili Schuiski gaben.

 

Das vierte Buch wird im Stil eines romantischen Abenteuerromans geschrieben und heißt entweder „Die Schätze Andalusiens“ oder „Sophias Abenteuer in Moskauer Gefilden“: Sophia flieht 1639 vor den Inquisitoren und begegnet zufällig einem alten Piraten, der einst unter ihrer Befehlsherrschaft in der Karibik gedient hatte. Sie stellt sich ihm als Tochter Sophias vor und lässt sich mit ihm in einem Haus an der Grenze zwischen Spanien und Frankreich nieder. Sie sehnt sich nach Angélique, möchte ihre Tochter sehen, doch die Inquisitionen zweier Staaten suchen sie, um sie auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Wieder schreibt sie Memoiren, die diesmal den Bauernkrieg von 1606-1607 in Russland betreffen, an dem sie in der Armee Bolotnikows teilgenommen hat. Zum selben Zeitpunkt, 1640, kommt es zu einem Grenzkonflikt zwischen Spanien und Frankreich, in dessen Folge Sophia eine Gruppe spanischer Räuber anführt und mit ihnen nach einem Schatz sucht, der noch von den Mauren in diesem Gebiet zurückgelassen worden war. Die Bande wird von der Staatspolizei Spaniens und Frankreichs, aber auch von den Erben des Schatzes, Bürgern des freien Andorra, gejagt.

 

Das fünfte Buch, „Der Geist des Doktor Faust“, ist ein historischer Abenteuerroman. Mit Hilfe von Hexerei flieht Sophia 1642 aus einem andalusischen Gefängnis. Als arme Landstreicherin getarnt macht sie sich auf nach Südfrankreich. Dort begegnet sie sich ihrem ältesten Sohn, der ein bekannter Fechter geworden ist. Weder die verjüngte Mutter, noch der herangewachsene Sohn erkennen einander, und sie verlieben sich. Doch vielerlei Gründe hindern sie daran, sich zu vereinigen. Der Hauptgrund ist, dass der Sohn ein calvinistischer Protestant geworden ist. Erst nach dem letzten tragischen Duell, als sie den sterbenden Fechter in den Armen hält, erfährt Sophia, dass das ihr Sohn ist. Diese Schilderung wird unterbrochen von den Erinnerungen daran, wie Sophia 1608 aus Russland auf einem Hanseschiff nach Polen kommt und am Kampf gegen König Sigismund teilnimmt und die Geliebte des päpstlichen Nuntius wird.

Das Schicksal verschlägt Sophia auf dem Weg zu ihrer Tochter auch nach Deutschland, das sich mitten im Dreißigjährigen Krieg befindet. Bei der Schlacht von Bamberg 1644 ist sie auf der Seite der Katholiken. Dort begegnet sie Menschen, die sich noch an den lebenden Doktor Faust erinnern können. Sie begegnet auch seinem Geist und erfährt, dass die Geister aus dem Schloss der Alamanti verschwunden sind. Die Schlacht ist verloren, doch Sophia steht in der Gunst der Sieger, da sie die Mutter eines bedeutenden Protestanten ist, der in ihren Armen gestorben ist. Und sie hat die Stadt vor der völligen Zerstörung bewahrt. Die Erinnerungen umfassen die Jahre 1609-1610. Sophia reist mit dem Gesandten des polnischen Königs zu Papst Paulus V., sie ist wieder in ihrer italienischen Heimat, wo sich viele an Sophia erinnern. Sogar ihr Mann lebt noch. Sie schicken sich an, den von den Vorfahren ererbten Besitz in Rom wieder aufzubauen.

 

Das sechste Buch, „Und die Pforten der Hölle taten sich auf“, ist ein historischer Abenteuerroman. 1644 schreibt Sophia nicht mehr selbst ihre Memoiren, sondern diktiert sie: wie sie von 1611 bis 1615 glücklich mit ihrem Mann, dem Grafen de la Mourre, gelebt hat, der nichts von ihren Zauberstreichen wusste, derer es viele gegeben hatte. Der Schreiber, den das Gehörte in Angst und Schrecken versetzt, möchte seine Herrin einerseits bei den neuen Machthabern von Bamberg verraten, fürchtet sich aber gleichzeitig davor. Die Protestanten hegen einen besonderen Hass gegen die Hexerei, sie suchen alle Hexen, um sie zu verbrennen. Sophia ist sich darüber im Klaren und stachelt den Schreiber trotz allem mit immer neuen Geschichten an. Bis sie vor seinen Augen in eine von ihr selbst geschaffene „Hölle“ fährt und verschwindet. Der Schreiber beeilt sich, sie zu denunzieren, und dafür, dass er eine Hexe versteckt gehalten hat, wird er nun selbst von den Machthabern verbrannt. Sophia ist wieder frei und kann zu ihrer Tochter gehen. Weitere Erinnerungen handeln vom Untergang des Piratenschiffes, auf dem sie von 1617 bis 1625 Korsarin war.

1645 wird Sophia von den Dienern des Kardinals Mazarini gefangengenommen, der weiß, dass  Sophia in den längst vergangenen Jahren 1617-1625 ein berühmter Piratenkapitän war. Die Tatsache, dass sie jünger aussieht, als sie sein könnte, bedeutet, dass sie eine Hexe ist. Doch Mazarini will sie nicht töten, er will das Geheimnis der Unsterblichkeit lüften. Er braucht das Elixier der Jugend, denn eine seiner Geliebten ist die Königin von Frankreich persönlich, die erheblich älter ist als er. Sophia wird in einem Schloss gefangengehalten, wo sie noch einen Spiegel (s. 2. Buch) entdeckt, mit dessen Hilfe sie in das Schloss ihres letzten Mannes flüchtet. Doch sie trifft einen Tag nach der Abreise Angéliques aus dem Schloss zu ihrem ersten Mann, dem Grafen de Peirac, dort ein. Und alle beschäftigt nur, dass einer der Vasallen des Schlossherren ermordet wurde, das heißt, sie suchen Nicolas. Sophia wird von niemandem erkannt. Schließlich begegnet sie ihrem Mann, und sie erfährt vom Schicksal ihrer Tochter. Sie erfährt auch, dass nun der reiche Schwiegersohn helfen wird, die frühere Bedeutung ihrer Familie wiederherzustellen. Sophia bleibt. In ihren Erinnerungen beschreibt Sophia, wie sie nach dem Untergang ihres Schiffes 1625 Konkubine im Serail des Sultans der Mamelucken in Ägypten wurde.

 

Das siebte Buch, „Die letzte Chance“, ist im Stil einer heroischen Tragödie geschrieben. Man schreibt das Jahr 1656. Angéliques Ehemann wird mit einem Bann belegt. Sophia will ihrer Tochter zu Hilfe eilen, kann sich jedoch nicht über die Grenzen der Besitztümer ihres eigenen Mannes hinausbewegen. Unsichtbare Zauberkräfte hindern sie daran. So nimmt sie von ihrem Mann Abschied und kehrt durch den Spiegel in das Verlies des Kardinals Mazarini und ins Jahr 1645 zurück. Ihr Ziel ist es, die Vergangenheit so zu verändern, dass sie in Zukunft ihre Tochter, ihren Schwiegersohn und ihre Enkel vor dem Zorn des späteren Königs Ludwig XIV. bewahren würde, der zu diesem Zeitpunkt noch ein kleines Kind war, das bei seiner Mutter, der Regentin, lebte.

Die Erinnerungen handeln von der Flucht aus dem Serail 1626. Danach kommt sie zu Genueser Kaufleuten von der Krim, wo sie sich innerhalb von fünf Jahren „hochdient“ und 1631 die heimliche Herrscherin dieses freien Handelsvolkes inmitten eines muslimischen türkischen Staates wird. In Paris wütete die Fronde. Niemand dachte an Sophia. Der minderjährige König wurde durch seine Flucht aus Paris gerettet. Sophia hat zwei Möglichkeiten, ihre Tochter zu retten: entweder den König zu töten oder ihn zu zwingen einzugestehen, dass sein Retter der künftige Mann Angéliques, der Graf de Peirac, ist. Doch der Graf ist in Algerien in der Gefangenschaft. Sophia macht sich auf, ihren zukünftigen Schwiegersohn zu retten, um mit ihm gemeinsam den König vor der Fronde zu beschützen. Es folgt die Schilderung der Flucht des Grafen, die im Roman über Angélique nur mit zwei Worten erwähnt ist. Als sie in Frankreich eintreffen, ist der König bereits ohne ihre Hilfe gerettet, und die Fronde ebbt ab. Ein Kind zu töten, selbst wenn es der König ist, bringt Sophia nicht übers Herz. Da fasst sie ihren letzten Entschluss, den ihr die Wesen aus der Zauberwelt geraten haben: Da Sophia zwei Leben gelebt hat, kann sie nicht einfach sterben. Sie muss in ihren beiden Daseinsformen verschwinden, nachdem sie das Wesen ihrer Seele an Angélique weitergegeben hat, damit diese im Kampf gegen den mächtigsten König der Welt überleben kann. Sophia kehrt in ihr Schloss zurück und tritt 1645 durch den Hauptspiegel, um dem Herzen ihrer Tochter Kühnheit zu verleihen und sie durch alle kommenden Prüfungen durch das Leben zu geleiten, um Angélique für viele Jahre jung und schön zu machen.

Die Erinnerungen handeln von den Jahren 1632-1635, als Sophia unendlich reich und doch unglücklich nach Rom zurückkehrt. Das Leben am Hof des Papstes mit all seinen Intrigen ist langweilig und eintönig. Sie stellt eine Armee nächtlicher Banditen nur zum Vergnügen auf und führt nur zu ihrer eigenen Erbauung Wohltätigkeitsaktionen durch. Doch nicht einmal damit gelingt es ihr, Männer anzulocken. Deshalb reist sie auf ihr Schloss, wo sie aus Langeweile begonnen hatte, ihre Memoiren zu verfassen (s. Beginn des 1. Buches)...

Epilog: 1657 beschließt Angélique auf einem Abfallplatz plötzlich, Versailles zu erobern und für die Hinrichtung ihres Mannes, des Grafen de Peirac, Rache zu nehmen...

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